Vor den Aufnahmen hatte Pixner aber auch noch mit einer ganz persönlichen Krise zu kämpfen. 2020 war kein schönes Jahr, zeigt auch er sich als Künstler, der von der Coronakrise arg gebeutelt worden ist, vor allem durch viele abgesagte Konzerte. Ich habe dann ein Jahr wirklich kein Instrument angegriffen. Ich habe keine Motivation gehabt, irgendetwas zu machen, erzählt Pixner. Erst im Februar dieses Jahres begann er tags und nachts einen Monat lang Songs für dieses Album zu schreiben.
Corona war aber auch der heimliche Auslöser für eine andere Revolution beim Herbert Pixner Projekt. Denn ohne die familiär bedingte Quarantäne seines Gitarristen Manuel Randi einen Tag vor einem wichtigen Auftritt, hätte der Bandleader wohl auch nicht den Pianisten Alessandro Trebo angerufen, der kurzerhand die Parts auf dem Klavier live übernahm. Auf gleich mehreren Tracks ist er nun auch auf Schian! zu hören und Pixner überlegt sich nun, die neue Klangfarbe beizuhalten und Trebo fix als Keyboarder zu integrieren.
Nach wie vor ist aber die alpenländische Folklore Epizentrum Pixners Schaffens. Dass diese Art von Musik nach wie vor mit Imageproblemen zu kämpfen hat, liegt für den Volksmusikforscher einerseits an der NS-Zeit, als Volksmusik als explizit germanisch propagiert wurde. Andererseits wurde vor allem ab den 1950ern die Musik auch touristisch vermarktet, ?wo jeder Bauernbursch verhaftet wurde, einen Heimatabend zu gestalten?. Entstanden ist daraus die Branche der Volkstümlichen Musik samt Schlager. Das alles auf Kosten der ursprünglichen traditionellen Kantigkeit und Ungeschliffenheit.
Wie sich die Zeiten geändert haben zeigt, dass das Herbert Prixner Projekt nach wie vor gefragt ist obwohl sich die Pandemie auch auf die Ticketverkäufe ausgewirkt hat. So habe jeder noch fünf bis sechs Tickets am Kühlschrank kleben, die er noch nachholen muss. Darum bringe es für viele wenig, noch ein weiteres zu kaufen. Dennoch steht für 2023 eine Tournee an, 2025 außerdem das 20-Jahre-Jubiläum der Band. Die Schaffenskrise ist also endgültig beendet: Wir haben viele Pläne.
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