An diesem Tag kommen die Tiere von den Alpen Bierenwang, Taufersberg, Haldenwang,
Rappenalpe und Biberalpe zurück zum Viehscheidplatz.
Viele Schaulustige empfangen die Heimkehrer am neuen Standort des Festzelts am Nordic Zentrum im Ried (hinter dem Funktionsgebäude).
Von hier können Sie einen guten Blick auf den Scheidplatz werfen, wo die Tiere sortiert, aufgerufen und ihren Besitzern zurückgegeben werden.
Ab ca. 9.00 Uhr treffen die Viehherden ein.
Danach wird gefeiert: im Festzelt, bei Blasmusik, Bier in Maßkrügen und Scheidwurst.
schön, dass Sie bei dieser traditionellen Veranstaltung mit dabei sind und gemeinsam mit den Älplern und den Tieren das Ende eines unfallfreien Alpsommers feiern. Gerade für die Tiere ist es immer eine Umstellung, wenn sie von den ruhigen Alpwiesen wieder ins Tal gebracht werden. Für die Älpler und ihre Tiere beginnt der Tag sehr früh und sie legen teilweise weite Wegstrecken zurück, bis das Kranzrind geschmückt wird. Danach folgt der Einzug auf das Viehscheid-Gelände. Die Tiere sind sicherlich ebenso angespannt wie die Älpler und deshalb ist es wichtig, dass Sie als Besucher den Herden genügend Platz lassen. Bitte halten Sie einen entsprechenden Sicherheitsabstand zu den Tieren ein, um sie nicht noch mehr unter Stress zu setzen. Bitte bleiben Sie hinter den Absperrungen. Auch von dort können Sie schöne Aufnahmen von den Herden machen. Bitte berühren Sie die Tiere auch nicht, wenn sie zum Scheidplatz getrieben werden. Dort werden die Tiere angebunden und warten auf ihre Besitzer. Sicherlich finden Sie hier eine Gelegenheit, die prächtig geschmückten Kranzrinder zu fotografieren.
Bitte helfen Sie uns mit einem respektvollen Verhalten den Tieren und Älplern gegenüber, den Viehscheid zu einem unvergesslichen Tag zu machen. Vielen Dank!
Wir empfehlen Ihnen eine Anreise mit Bus und/oder Bahn nach Oberstdorf und ab Busbahnhof Oberstdorf die Pendelbusse zum Scheidplatz zu nutzen.
Direkt am Scheidplatz sind keine Parkmöglichkeiten!
Letzte Parkmöglichkeit in Oberstdorf P1, P2, P3 am Ortseingang & Nähe Busbahnhof
Hinweis zur Buslinie 7 - Skiflugschanze - Fellhornbahn - Birgsau
Am 13. September kann der Linienverkehr in der Zeit von 6:50 – 13:00 Uhr wegen des Alpabtriebes nur zwischen Oberstdorf und Renksteg(Viehscheid) durchgeführt werden!
Die Haltestellen Skiflugschanze, Fellhornbahn, Birgsau und Eschbach können in dieser Zeit nicht bedient werden!
Ab 13:00 Uhr(ab Oberstdorf) bzw. 13:30 Uhr(ab Birgsau/Eschbach) planmäßiger Linienverkehr.
Im Frühsommer wird das junge Allgäuer Braunvieh, das die ortsansässigen Bauern dem Alphirten anvertrauen, alljährlich zur Sommerfrische auf die Berge geschickt. Ungefähr hundert Tage bleiben sie dort oben. Wenn dann im September die Weidezeit zu Ende geht und keinem Tier ein Unheil geschehen ist, was vom Hirten und den wackeren Heiligen St. Wendelin und St. Leonhard mit vereinten Kräften vermieden wurde, kommt der große Tag des Oberstdorfer Viehscheides.
Dieser traditionsreiche Alpabtrieb beschließt den verdienten Alpsommer. Gefolgt von seiner Herde verlässt der Alphirt mit seinem Kranzrind die Alpe. Hierfür wird das schönste Tier ausgewählt und mit einem prachtvollen Gebinde aus Zweigen, Blumen und Bändern geschmückt.
Schon von Weitem tönen die riesengroßen Schellen und Glocken, wenn sich das Vieh seinen Weg ins Tal bahnt, sehr zur Freude aller Einheimischen und Gäste. Das Wort „Viehscheid“ besagt, dass das Vieh auf einem großen Platz „geschieden“, d. h. getrennt wird. Jedes kommt zu seinem Besitzer zurück. In langen Reihen werden die Kälber, Einjährigen und Rinder am Scheidhag angebunden und warten dort geduldig, bis es heimgeht in den eigenen Stall.
Umrahmt wird dieses einzigartige Erlebnis durch Musik, zünftigen Schlemmereien und dem vorzüglichen Allgäuer Bier.
Am Tage des Viehscheides heißt es für die Kranzbinderin, pünktlich überall dort zur Stelle zu sein, wo sich Vieh und Hirten zum Einzug ins Tal vorbereiten. Bereits im Voraus wurde auf der Alpe mit Maßband und nach bestimmen Schönheitsidealen die Schönheitskönigin unter den Rindern gewählt.
Dieses Prachtvieh wird von Jule Schleich mit dem üppigen Kopfschmuck gekrönt. Aber nur, wenn während des ganzen Sommers der Viehbestand einer Alpe von Krankheit, Absturz oder einem anderen Unglück verschont blieb, darf diese geschmückte Kranzkuh vom Hirten zum Scheidplatz geführt werden.
Jule Schleich (rechts im Bild) ist eine der wenigen Kranzbinderinnen, die noch nach alter Sitte den Kopfschmuck herstellen, mit dem das schönste Rind jeder Alpe beim Alpabtrieb geschmückt wird. Mit etwa 25 bis 30 Kränzen werden die Rinder und Kühe der Oberstdorfer Alpen in jedem Herbst gekrönt.
Stundenlange Vorbereitungen gehen der eigentlichen Arbeit am Kranz voraus, für dessen Vollendung sie noch einmal vier Stunden braucht. Tausende von getrockneten
Naturblumen und künstlichen Alpenblumen werden auf einem Drahtgestell zu einem farbenprächtigen Gebilde zusammengebunden. Die eingearbeiteten Spiegel sollen während des Abtriebs die bösen Geister am Wegesrand bannen.