Von Mittelberg aus führt der Hüttenzustieg über die saftig grünen Wiesen des Gemstel-Bodens, zu Beginn angenehm flach ins Gemsteltal.
Hier zieht sich der Wanderweg abwechslungsreich durch schattige Wälder und sonnige Alpwiesen bis zum Ende des Talbodens im hinteren Gemstl.
Wer hier schon einkehren möchte, findet mit zahlreichen, liebevoll eingerichteten Alpen eine große Auswahl an einladenden Einkehrmöglichkeiten.
Genussbergsteigen
Nach der Obergemstelalpe geht es vergleichsweise angenehm, weiter bergauf Richtung Walser Geishorn. In der Querung hoch über dem Tal wird noch einmal die landschaftliche Schönheit des gesamten Gemsteltales ersichtlich. Idyllisch führt der Weg weiter hinauf bis zum Koblat, dem Grenzverlauf zwischen Bayern und Vorarlberg. Von hier steigt der Weg über einige, noch einmal anstrengende Kehren bis in die Südseiten des Walser Geishorns. Erst in dieser Höhe wird der imposante, mächtige Gipfelaufbau des Widdersteins mit seinen felsigen Flanken und beindruckenden Felswänden eindrucksvoll ersichtlich.
Der schwierigste Brocken
Einige Meter nach der Hintergemstel-Alpe wird der Hüttenanstieg alpiner. Der merklich anspruchsvollere, vielerorts steinige und steile Weg erfordert nun Bergschuhe und Trittsicherheit. Aufgrund seiner nordseitigen Lage ist der Aufstieg auf einigen Abschnitten ganztags angenehm schattig. Im oberen Teilstück des Aufstieges führt der Anstieg einige Meter über einen, in den Fels gesprengten Weg, hoch oberhalb eines senkrecht abfallenden Tobels. Trotz des relativ breiten Weges und der Möglichkeit sich nahe an der Felswand zu bewegen sowie dem vorhandenen Stahlseilgeländer auf der Tobelseite, sollte man hier keine Höhenangst haben. Bei einem Blick in die bedrohlich tiefe, senkrecht abfallende Schlucht, ist deren Boden nicht abzusehen. Nach der Schlüsselstelle, steigt der Weg entspannt über einige Kehren in malerischer Berglandschaft zur Oberengemstel-Alpe an. Wer ausreichend Zeit für den Aufstieg eingeplant hat, kann hier noch einmal gemütlich einkehren. Ein gutes, und das anspruchsvollste Teilstück des Anstieges, ist bei Ankunft im Oberen Gemstel vollbracht.
Tageshöhe erreicht
In den südlichen Flanken des Walser Geishorns angekommen, ist die Maximalhöhe des Tages erreicht. Nun beginnt der panoramareichste Abschnitt des Tages. Während einer flachen Querung hat man die Möglichkeit, herrliche Ausblicke ins Rappenalptal und auf den eindrucksvollen Biberkopf bis hin zum Allgäuer Hauptkamm, ausgiebig zu genießen.
Anschließend steigt der Weg wieder felsiger und steiniger bergab. Im Wildengund, einem Kar unterhalb des Geishorns und Angererkopfes, sind mit etwas Glück Steinböcke zu beobachten. Auch die Mindelheimer Hütte etwas unterhalb gelegen, ist hier schon – noch ein Stück entfernt – zu erkennen.
Nun beginnen die letzten Meter des genüsslichen Abstieges bis zur Schutzhütte.