Ausrüstung ist nicht alles!
Das Equipment von Wanderern und Bergsteigern hat sich in den vergangenen Jahren zur Freude der Bergwacht ständig verbessert. Die „Turnschuh-Touristen“ sind allenfalls noch im Bereich der weiterführenden Bergbahnwege ein Thema. Längst hat auch die Sportartikelindustrie den Boom des Bergsteigens für sich entdeckt. So vergeht keine Bergtourensaison, ohne neues immer professionelleres Equipment. Ein erfreulicher Trend nicht ganz ohne Gefahren! Bei aller, umfassender Ausrüstung sollte man sich stets bewusst bleiben, dass alpine Erfahrung und eine körperliche Fitness ebenso zu den Voraussetzungen für alpine Unternehmungen gehören!
Der Bergschuh
Ein fester, knöchelhoher Bergschuh mit guter Profilsohle gehört zum Basisequipment eines jeden Bergsteigers! Die feste Beschaffenheit und die Robustheit des Schuhes ermöglichen eine angenehme Fortbewegung auf Geröll oder in steinigem Gelände. Die erhöhte Schafthöhe des Schuhs schützt den Köchel vor dem Umknicken. Im Gebirge nach wie vor die häufigste Unfallursache. Eine reibungsintensive, intakte Profilsohle gibt Halt auf Steigen, im Fels, auf Geröll, Eis und Schnee oder auch einmal im weglosen Gelände! Neuere Modelle sind mittlerweile schon relativ leicht und erhöhen zusätzlich den Gehkomfort. Bitte beachte: Wanderschuhe sind keine Bergschuhe! Zwischen Wanderschuhen und Bergschuhen bestehen feine Unterschiede! Wanderschuhe besitzen die Eigenschaften eines Bergschuhes nur teilweise oder gar nicht. Funktionsgerechte Bergschuhe schützen und entlasten den Fuß! Zudem verbessern sie die Trittsicherheit! Achte beim Kauf auf eine perfekte Passform! Lass Dich in einem kompetenten Sportartikelgeschäft beraten!
Was packe ich in meinen Rucksack?
Prinzipiell sollte die Ausrüstung immer der Unternehmung angepasst werden. Umso weniger Gewicht man mit dem Rucksack herum trägt, desto so angenehmer wird die geplante Bergtour. Das Erste-Hilfe-Set, ein Mobiltelefon und ausreichender, der aktuellen Witterung angepasster Regen-, Kälte- oder Sonnenschutz gehören zum Dauerinventar eines Rucksackes! Eine Karte kann vor allem in unbekannten Gebirgsregionen zur Orientierung dienen!
Bananen und Apfelsaftschorle
Auch die Menge des Proviants sollte von der Länge der Tour abhängig gemacht werden. Dabei ist eine ausgewogene Brotzeit mit Käse, Wurst und Brot sowie Gemüse und Obst niemals verkehrt! Vor allem Bananen geben kurzfristig Power! Brot dient eher zur Steigerung der mittel- bis langfristigen Konditionsreserven! Gemüse wie Paprika geben noch einmal zusätzlich Flüssigkeit! Darüber hinaus werden Müsliriegel, Trockenobst und Kekse vor allem für Mehrtagestouren und den kurzen Hunger zwischendurch, empfohlen. Keinesfalls sollte man Leckereien mitführen, die noch einmal zusätzlich Durst machen! Isotonische Getränke sind ideale Durstlöscher! Allerdings tut es mindestens genauso gut das selbstverdünnte Apfelsaftschorle! Im Zweifel sollte man lieber immer etwas mehr Getränke mitführen als zu wenig!
Das Zwiebelprinzip
Eine berggerechte Funktionskleidung sollte vor allem bequem und luftig sein. Das Zwiebelprinzip ist dabei schon längst kein Geheimtipp mehr! Mit mehreren Kleidungsschichten ausgestattet, ist es möglich je nach Empfindung eine Schicht weniger oder mehr zu tragen! Die Kleidung ist stets der Witterung und Wetterprognose anzupassen. Längst bietet die Sportartikelindustrie sehr schnell trocknende, ultraleichte oder auch wasserresistente Produkte für Bergsteiger an. Auch altbewährte Stoffe wie Schur- oder Merinowolle bieten dabei beste Eigenschaften für stark beanspruchte Kleidung! Bei Mehrtagestouren sollte auf ausreichend Wechsel- und Hüttenkleidung geachtet werden!
Hütten- Mehrtagesausrüstung
Für eine Mehrtagestour gehört der Rucksack generalstabsmäßig geplant! Dabei sollte das Gepäck möglichst kleine und leichte Eigenschaften haben! Neben der Tagesausrüstung gehört nun angenehme Wechselkleidung für den Hüttenaufenthalt zum Equipment! Waschzeug, Hüttenschlafsack sowie leichte Hüttenschuhe und ausreichend Wechselsocken dürfen auf keinen Fall vergessen werden. Eine kleine Taschenlampe und ein Paar Oropax für die Hüttennächte sind empfehlenswert! Mitglieder sollten ihren Ausweis nicht vergessen! Nichtmitglieder haben auf den meisten DAV-Schutzhütten die Möglichkeit Neumitglied zu werden! Auf Mehrtagestouren gehört die gesamte Palette an Kälte, Sonnen- und Regenschutz in den Rucksack. Je länger die Tour, desto schwieriger ist es eine konkrete Wetterprognose zu erhalten!
....für die richtige Ausrüstung
1. Grundsätzlich gilt; für alle Bergtouren in alpinem Gelände sind knöchelhohe Bergschuhe mit Profilsohle Voraussetzung!
2. Auf entsprechende, der Jahreszeit angepasste Bekleidung achten!
3. Regen- oder Kälteschutz sollten immer dabei sein!
4. Bei Touren in unbekanntem Gelände sind Wanderkarten hilfreich.
5. Auf ausreichend Sonnenschutz (Sonnencreme, Sonnenbrille, Kopfschutz) achten.
6. Ein Erste Hilfe Set samt Rettungsdecke können im Notfall Leben retten.
7. Mobiltelefone können die Rettungszeit erheblich verkürzen. Lass das Handy eingeschaltet; im Notfall kannst Du so geortet und Dein Standort ermittelt werden. Der Akku sollte daher für eine Tour immer geladen sein.
8. Teleskopstöcke können die Gelenke - besonders beim bergab gehen - erheblich entlasten.
9. Taschen- oder Stirnlampen für Spätherbsttouren oder Hüttenübernachtungen empfehlenswert.