Im Sommer sind die meisten Jungvieh- und Sennalpen bewirtschaftet. Nach einer gemütlichen Brotzeit mit frischem Schinkenspeck und einem würzigen Bergkäse mag man gar nicht mehr aufstehen. Bleib sitzen und genieße den traumhaften Ausblick auf die umliegenden Berge und das friedlich grasende Vieh. Das besondere Futter mit allen Kräutern lässt sich das Vieh im Sommer hier oben schmecken und sorgt so dafür, dass der Bergkäse für die Besucher zu einem kulinarischen Erlebnis wird. Die Daheimgebliebenen freuen sich sicher über ein Stück Bergkäse als Mitbringsel.
Das Ursprüngliche hat sich bis heute auf den Allgäuer Alpen, die auch das Erscheinungsbild der Oberstdorfer Berge sehr stark geprägt haben, erhalten.
Sie wurden damals zur Aufzucht von Geißen, Schafen und Pferden genutzt. Die Beweidung des Hochgebirges über hunderte von Jahren durch Nutztiere hat ihr heutiges Aussehen mitgeschaffen. Das Höhenklima, die artgerechte Weidehaltung der Rinder und der vielfältige Pflanzenbestand bringen hochwertige Lebensmittel als gesunde Alternative zu Produkten aus der Massenproduktion hervor. Man unterscheidet zwei Arten von Alpen: Das Jungvieh (=Galtvieh) wird auf Galtalpen getrieben, deren Weideflächen bis auf 2.000 m reichen. Hier ist die Aufgabe der Hirten aufgrund der klimatischen und landschaftlichen Gegebenheiten extrem schwer.
Umso größer ist die Freude, wenn die Herde unversehrt am Tag des Viehscheides ins Tal zurückkehrt und den Besitzern übergeben werden kann. Die meisten ausgewachsenen Milchkühe verbringen ihre Sommerfrische auf tiefer gelegenen Sennalpen, wo die Milch zu Käse oder Butter verarbeitet wird. Das Vieh der Sennalpen wird am „Matthästag“ (21. September) blumenbeschmückt ins Tal abgetrieben.
Eine ebenso lange Tradition haben die Oberstdorfer Gassenkühe, die für die Milchversorgung im Sommer im Tal zurückgehalten wurden. Auch diese Kühe ziehen – normalerweise am 20. September – blumengeschmückt durch die Gassen.