Fruchtbare Unterlage
Den Sockel des zentralen Allgäuer Hauptkamms und vieler anderer Berge in den Allgäuer Alpen bilden die Ablagerungsschichten des Fleckenmergels. So bestehen beispielsweise das Kreuzeck, Rauheck oder der Linkerskopf zum Großteil aus diesem Sedimentgestein. Die Felsgipfel des zentralen Hauptkammes wurden darauf aufgeschoben, wie man sich vor allem im Rappenalptal oder auch im Gebiet der Käseralpe unterhalb der Wilden veranschaulichen kann. Aufgrund seiner tonig-mergeligen Struktur und vieler anderer Gesteinsarten die darin eingelagert sind, bringt der Fleckenmergel besonders fruchtbar-lehmige Böden hervor. So befinden sich die meisten bewirtschafteten Alpen mit Ihren saftig grünen Viehweiden auf diesem Untergrund!
Allgäuschichten
Da die Gesteinsschichten des Fleckenmergels nur im Allgäu eine außergewöhnlich gewaltige Mächtigkeit von bis zu 1.500 Metern Höhe einnehmen, werden diese auch Allgäuschichten genannt.
Königin der Allgäuer Alpen
An der Obergrenze des Fleckenmergels liegen Gesteinsschichten die über einen besonders hohen Kiesgehalt verfügen. Aufgrund dieser Eigenschaft sind die sogenannten Aptychenschichten extrem verwitterungsbeständig. Zusammen mit den ebenfalls recht langanhaltenden Kieselkalken des Fleckenmergels wurden diese bei der Faltung (Entstehung) der Allgäuer Alpen aufgerichtet und durch den Verwitterungsprozess der sich darum befindenden, weicheren Gesteine, heraus modelliert. Allen voran mit den Gipfeln und kantigen Bergkämmen der Höfats und des Schnecks, sind die daraus für die Allgäuer Alpen so charakteristischen Berge entstanden. Nirgendwo sonst findet man diese Gipfel derart ausdruckvoll wie in den Oberstdorfer Bergen. Obwohl die steilsten Hänge dieser extremen Grasberge eine Steilheit von über 70% aufweisen, tragen diese kieseligen Gesteine stets einen Filz aus Gräsern und Kräutern. Die sauren Verwitterungsböden die durch den Niederschlag auf den kalkarmen Steinen entstehen, sind Basis für eine besondere Alpenflora.
Hochseeangeln in den Allgäuer Alpen
In der Jurazeit hätte man im Entstehungsgebiet des heutigen Fleckenmergels offenes Meer, mit Wassertiefen bis über 1.000 Metern* vorgefunden. Sauerstoffreiches und örtlich durch Vulkane auch mineralisch oder metallisch durchsetztes Wasser, bildeten die Voraussetzung eines großen Tier- und Artenreichtums. Weiter nördlich im seichteren Wasser vor dem europäischen Festland, hätte sich vor ca. 150 Millionen Jahre Oberstdorf befunden.