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Die Eiszeit in Oberstdorf
Nachdem die, im Allgäu jüngsten Gesteinsschichten der Faltenmolasse im Tertiär entstanden sind und die Sedimente des Helvetikums noch einmal kräftig durchgefaltet wurden, folgte die Eiszeit die seit 2,5 Millionen Jahren bis heute andauert. Stets im Wechsel von einer Wärme- zu einer Kaltperiode. Während sich die Gletscher in den Kaltperioden oft bis nach München ausdehnten, zogen diese sich in wärmeren, hundert Jahrtausenden bis in die schützenden Gebirgstäler der Alpen zurück. In den kältesten Zeiten erreichten die mächtigen Gletscher eine Höhe von bis zu 2.000 Metern. Nur die Hochlagen der Allgäuer Alpen, die damals schon Ihr jetziges Aussehen hatten, ragten aus dem Eis hervor.
Rheintal-, Lechtal- und Illergletscher
Die heute kaum mehr vorstellbaren Gletscher, versorgten sich vom Schnee oberhalb der Firnlinie. In diesen Höhenlagen taute der Schnee auch in den Sommermonaten nicht ab und sicherte so ganzjährig die Ernährung der Gletscher. Die mächtigsten Gletscher die sich ins bayerische Alpenvorland erstreckten, hatten Ihren Ursprung tief im Rheintal, Illertal und Lechtal.
Einst lebensfeindlich – heute malerisch!
Aus den Gipfelregionen der Allgäuer Alpen die nicht in die Gletscher eingeschlossen waren, sind aufgrund der stark wetterexponierten Lage kantige Bergkämme oder scharfe Gratverläufe entstanden. Unterhalb nagten die Gletscher da wo sie sich ernährten tiefe Becken in den Bergstock. Auf der talauswärts gelegene Seite, wurden die sogenannten Kare durch vereiste Karriegel begrenzt. Heute sind die erhöhten und deshalb oft lawinensicheren Karriegel ein sicherer und beliebter Standort für Alpenvereinshütten. In den Mulden von einst sind malerisch gelegene Karseen entstanden. Unterhalb der Karwände zeugen heute noch große Schuttkegel von der Kraft der einstigen Gletscherriesen.
Von Gletschern geformt
Unter den Karriegeln fallen die Berghänge oft steil bis senkrecht sowie felsig in die Gebirgstäler ab (Rappenseehütte, Seealpsee). Hier krochen die Talgletscher gemächlich in Richtung Süden. Dabei modellierten Sie die bis heute bestehende Geländeformen in den Allgäuer Tälern. Kleinere Seitengletscher mit geringerer Stärke, konnten die Seitentäler nicht so tief ausgraben. Daraus sind vielen, etwas höher liegenden und überschaubaren Seitentäler in den Oberstdorfer Bergen entstanden (Dietersbachtal). Als die Gletscher zurück gingen, bildeten jüngere Wasserläufe an den Schnittstellen tiefe Gräben und Tobel (Hölltobel, Faltenbachtobel). Am Ende der Täler findet man mit den halbrunden, steilwandigen und oft vielen hundert Meter hohen Trogschlüssen, beeindruckende Spuren der einstigen Talgletscher. Immer wieder kommt es hier heutzutage zu Bergstürzen, da die steilen Felswände nicht mehr durch die Gletscher abgestützt werden.
Gaisallptobel, Faltenbachtobel, Hölltobel, Traufbachtobel, Sperrbachtobel, Gaisalpseen, Engeratsgundsee, Seealpsee, Eissee, Rappenseen, Talschluss Oytal, Talschluss Traufbachtal, Anstieg Rappenseehütte, Wiesleskar