Die beste Zeit für eine Begehung des Heilbronner Höhenwegs ist von Anfang Juli bis Ende September. Dann sind die nordseitigen Altschneefelder in der Regel soweit ausgeapert oder ausgeschaufelt, dass der Weg unter sommerlichen Normalverhältnissen gut begehbar ist.
Bitte bedenke: Auch wenn in Deinem Garten bereits seit Wochen sommerliche Verhältnisse herrschen, sind viele schattseitige Hänge in den Allgäuer Alpen noch von ausgedehnten Altschneefeldern bedeckt. Bis Anfang Mai wird bei uns noch Ski gefahren.
Tipps zur Planung:
- Plane die Besteigung an einem Werktag!
Dann geht es auf den Hütten meist ruhiger zu, und selbst auf dem Heilbronner Höhenweg trifft man nur wenige Gleichgesinnte. Vor allem an Wochenenden während der Ferienzeit sind die Hütten bei guter Wetterprognose stark frequentiert. - Für ungeübte Bergsteiger oder Wanderer, die sich eine Begehung allein nicht zutrauen, ist die Teilnahme an einer geführten Tour empfehlenswert.
Unter Anleitung eines erfahrenen Bergführers lässt sich die anspruchsvolle Höhentour sicher genießen. Ganz nebenbei lernt man viel dazu und sammelt selbst alpine Erfahrung. Natürlich übernimmt die Bergschule auch die gesamte Organisation.
Hohe Gipfel entlang des Heilbronner Höhenwegs:
- Hohes Licht (2.651 m): Auf- und Abstieg vor dem Höhenweg, ca. 1,5 Stunden
- Mädelegabel (2.645 m): Leichtes Klettern (Schwierigkeitsgrad I–II), Auf- und Abstieg ca. 1 Stunde
- Steinschartenkopf (2.615 m)
- Bockkarkopf (2.608 m)
Geologie:
Geologisch gesehen führt der Heilbronner Höhenweg über die kalkalpinen Decken des Allgäuer Hauptdolomits. Dabei handelt es sich um eine der ältesten Gesteinsschichten der Allgäuer Alpen, die über jüngere und fruchtbarere Schichten wie den Fleckenmergel aufgeschoben wurde.
Geschichte:
Nachdem der Bau des Heilbronner Höhenwegs der DAV-Sektion Heilbronn (die den Weg bis heute betreut) mit 8.500 Mark (!) das Doppelte der veranschlagten Summe kostete, wurde er im Juli 1899 feierlich eingeweiht. Seitdem blieb der Weg – abgesehen von jährlichen Instandsetzungsarbeiten – weitgehend unverändert.
In den schweren Zeiten des Zweiten Weltkriegs war die Begehung zeitweise verboten. 1985 zerstörte ein Blitzschlag die Stahlseilversicherungen am Grat des Steinschartenkopfes. Im Sommer 2000 wurde der Weg zuletzt generalüberholt und neu gesichert.