Charakterisiert ist diese Art besonders durch 3 Merkmale
Die Stacheln der Hutunterseite, die auch am Stiel herablaufend sind, die im jungen Zustand sichtbaren blutroten Tröpfchen auf der Hutoberfläche und den scharfen Geschmack (Geschmacksprobe ausspucken-Giftpilz!). Dieser ist eigenartig zusammenziehend (in den Rachengegend) und bleibt auch im getrockneten Zustand erhalten. Der sehr ähnliche aber noch seltenere Rotbraune Korkstacheling (Hydnellum ferrugineum) kann so im Zweifelsfall leicht ausgeschlossen werden. In fortgeschrittenem Alter sind die Tröpfchen nicht mehr sichtbar, stattdessen nehmen von der Hutmitte aus dunkle Auswüchse überhand und es bilden sich dunkle Faserschuppen. Da Korkstachelinge recht standorttreu sind, können alle Übergänge jedoch gut beobachtet werden.
Der Scharfe Korkstacheling erscheint je nach Höhen- und Witterungslage von Ende Juni bis Anfang Oktober, überständige Fruchtkörper können bis in den Frühwinter gefunden werden.
Um Oberstdorf kann man den Pilz von den Tallagen bis auf rund 1600 Meter NN finden, allerdings ausschließlich in feuchten, naturnahen Fichten(-misch)wäldern, die allesamt kalkhaltigen Untergrund, aber eine Oberflächenversauerung aufweisen. Nährstoffreiche Böden werden komplett gemieden. Nicht selten findet man diesen Pilz in Gesellschaft mit weiteren bedrohten Arten, beispielsweise dem recht bekannten Schweinsohr (Gomphus clavatus).
Bayernweit gilt die Art als gefährdet (RL3), in etlichen Bundesländern ist sier bereits verschollen/ausgestorben. Als Hauptgründe gelten Schadstoffe und der allgemeine Eingriff in naturnahe Wälder.
Quellen und weiterführende Literatur
- http://www.lfu.bayern.de/natur/rote_liste_pilze/doc/roteliste_grosspilze.pdf
- Die Großpilze Baden-Württembergs Band 1
- Die terrestrischen Stachelpilze Europas
- http://brd.pilzkartierung.de/index.html
- Der große BLV Pilzführer für unterwegs
- Der große Kosmos Pilzführer